Jakobs Traum – Die Himmelsleiter

Jakob versteht sich mit seiner Mutter Sara blendend. Sein Zwillingsbruder Esau wird von seinem Vater bevorzugt. Zwischen den Brüdern hat es von Anfang an immer wieder Streit um die Liebe der Eltern gegeben. Hinzu kommt, dass Esau wenige Minuten vor Jakob geboren ist. Das bedeutet: Esau wird alles erben, und Jakob wird leer ausgehen. Mit List und Tücke gelingt es Jakob, seinem Bruder das Erbe abzujagen. Als Esau merkt, was passiert ist, kann er es nicht fassen. Voller Zorn schwört er Rache. Jakob flieht vor der Wut seines Bruders. Nun ist Jakob allein. Je länger er unterwegs ist, desto mehr merkt er: Er flieht nicht nur vor seinem Bruder, er flieht auch vor sich selbst, vor seinen dunklen Seiten, die er mit Hilfe seiner Mutter immer so gut getarnt hat. Und ihm wird klar: Ich bin zu allem fähig, wenn es darum geht, meinen eigenen Vorteil herauszuschlagen! Ich bin ein hinterhältiger Betrüger! Er sieht zum ersten Mal, wie er ist. Und er schämt sich. Wie kann er sich selbst je wieder ernstnehmen? Wie anderen je wieder ins Gesicht sehen? Er verbringt die Nacht unter freiem Himmel. Er ist nicht weich gebettet, sein Kopf liegt auf einem harten Stein. Er träumt. Im Traum sieht er eine Leiter, die bis zum Himmel reicht. Auf ihr steigen Engel auf und nieder. Sie sprechen im Namen Gottes: Ich bin mit dir. Ich behüte dich, wohin du auch gehst. Ich verlasse dich nicht, bis ich vollbringe, was ich versprochen habe. Jakob lauscht und spürt: so muss der Himmel sein. Gott kommt mit seinen Engeln auf Jakob zu, auf den, der nichts vorzuweisen hat außer List und Lüge. Gott ist an seiner Seite – genau in dem Moment, in dem er es am wenigsten erwartet hätte.

Wie schön mit euch zu hören, zu beten, zu singen… und zu frühstücken!