Ich geh´… Abschied aus St. Rafael
Nach fünf Jahren werde ich Anfang Juli Den Haag und die Gemeinde St. Rafael verlassen und nach Osnabrück zurückkehren. Ich freue mich … über die gemeinsamen Jahre, Wochen und Tage – und auf die kommende Zeit in meinem Zuhause! Mit einem Riesengepäck werde ich unterwegs sein und weitergehen, voller Erfahrungen, die gefühlt weit mehr sind als sie eigentlich in fünf Jahre reinpassen können.
Wenn ich zurückschaue, bin ich all´ denen von Herzen dankbar …
- die mich mit offenen Armen, Augen-Blicken und Herzen aufgenommen haben
- die sich vertrauensvoll und vertrauenswürdig zugewandt und mitgeteilt haben
- die meine Rolle und Aufgabe als Gemeindeleiterin annehmen konnten
- durch die ich neue Erkenntnisse gewonnen habe, über mich und die Welt
- die in mir (neben der Dienstleisterin) auch den Menschen wahrgenommen haben
- die mit mir die vielen schönen und spaßigen Momente genossen haben
- die mir ihre Kinder anvertraut haben in den Erstkommunion- und Firmkatechesen
- mit denen ich gesungen und gebetet habe, laut und leise
- die im Gottesdienst zurückgeschaut oder zurückgelächelt haben
- die mir Antwort und hilfreiche Rückmeldung gegeben haben
- die mit mir voller Elan, Phantasie und Freude neue Dinge ausprobiert haben
- durch die ich dem Geheimnis der Gegenwart Gottes näher gekommen bin
- die mir im wahrsten Sinne des Wortes zur Hand gegangen sind
- die mich gefragt haben nach dem Schweren und den Wunden
- die mit mir die Suche nach dem Tiefen und dem Erfüllenden im Leben geteilt haben
- mit denen eine freundschaftliche Verbundenheit gewachsen ist
- die sich auf meine Sprache und Denkweise einlassen konnten
- die mich begeistert haben mit ihren Ideen und Vorschlägen
- die mit mir gerungen haben um Inhalte und Gestaltungsformen
- durch die ich Demut und Geduld immer wieder üben durfte
- die mich gelehrt haben, Unwichtiges zu lassen
- die mir Gutes getan haben, mit ihren Gedanken, Worten und Werken
- die mich zum Lachen, manchmal auch zum Weinen gebracht haben
Ich wünsche der Gemeinschaft in St. Rafael auch weiterhin Menschen …
- die nicht aufhören an einer heilsamen Gemeinschaft mitzuwirken
- die Interesse an den Gedanken und Wegen anderer haben
- die die Größe besitzen, Gewohntes in Frage zu stellen und zu verändern
- auf die sich andere blind verlassen können
- die Andersartigkeit achten, Verschiedenheit ehren und Besonderheiten lieben
- die keine Scheu haben hinter die Masken zu schauen, die eigenen und die anderen
- die das Geheimnis des Lebens suchen und die Gegenwart Gottes ersehnen
- durch die sich die kleine Welt in St. Rafael spürbar wandelt
- die zwischen den Zeilen lesen können und das Nichtgesagte hören
- die Verantwortung übernehmen wollen
- die spüren, dass sie einzigartig und wichtig sind
- durch die Beheimatung und Ankommen möglich ist
- die ausmisten, aufräumen, putzen, grillen, einkaufen, spülen, tragen …
- die Gottes Wort verstehen wollen, für das Leben hier und jetzt
- die Lebenszeit und -energie investieren, um Kirche vor Ort zu ermöglichen
- für die Wertschätzung und Respekt selbstverständlich ist
- die Konflikte austragen und verzeihen können
- die der Gemeinde St. Rafael ein liebevolles und warmherziges Gesicht geben
Solche Menschen habe ich kennenlernen dürfen! Gerne würde ich mich von euch und Ihnen persönlich verabschieden am Sonntag, 23. Juni im und nach dem Totziensgottesdienst!
Ab 1. August bin ich dann als Pastoralreferentin in der Innenstadtgemeinde St. Johann in Osnabrück eingesetzt. Mit Vorfreude und wachem Interesse schaue ich auf die neuen Begegnungen und Herausforderungen… Alles wird gut!
Lydia Bölle
Neben mir verlassen auch andere Menschen bzw. Familien Den Haag und damit auch unsere Gemeinde. In der Eucharistie, unserer sonntäglichen „Danksagung“, wollen wir sie verabschieden. Gottes reichen Segen für sie zu erbitten, ist unsere letzte und wichtigste Aufgabe, die wir für sie tun können. Das machen wir von Herzen gern! So laden wir alle ein, die gehen und alle, die ihnen gern noch einmal „Danke“ sagen möchten!