Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gefängnis von Scheveningen zunächst von den niederländischen Behörden zur Unterbringung von deutschen Kriegsgefangenen genutzt. Nach der Kapitulation der Niederlande 1940 übernahm die deutsche Besatzungsmacht die Gebäude, die drei Bereiche umfassten: ein Untersuchungsgefängnis für Straftäter, ein Militär- sowie ein Polizeigefängnis, das sogenannte Oranjehotel. Dieses Polizeigefängnis diente als Durchgangsstation, um Niederländer, die des Widerstandes gegen die Besatzung verdächtigt wurden, kurzzeitig – manche auch als Geiseln – festzuhalten und zu verhören. Viele Gefangene wurden von dort aus in deutsche Lager gebracht und rund 250 von ihnen hingerichtet. In der Regel befanden sich 1200 bis 1500 Gefangene gleichzeitig im Oranjehotel, die zu mehreren in einer der über 200 Zellen einsaßen. Geschätzt wird, dass bis zu 30.000 Menschen aus den Niederlanden zwischen 1940 und 1945 im Oranjehotel inhaftiert waren.
Wir besuchen zunächst das Nationaal Monument Oranjehotel (Alkemadelaan 1258) und nutzen die angebotenen Audioguides. Anschließend spazieren wir zum Rafaelshaus (ca. 20 Minuten). Dort haben wir die Gelegenheit, uns bei Kaffee und Kuchen über die Eindrücke im Oranjehotel auszutauschen. Zudem erfahren wir noch etwas über den katholischen Geistlichen Titus Brandsma, der als „rotgesinnter politischer Häftling“ einige Zeit im „Oranjehotel“ inhaftiert war und später im KZ Dachau hingerichtet wurde. Am 15. Mai 2022 hat P. Franziskus ihn heiliggesprochen.
Dieser Nachmittag findet statt
am Samstag, 20. Mai 2023
ab 14.00 Uhr
Weitere Hinweise:
Der Eintritt in das Nationaal Monument Oranjehotel beträgt 12,50 Euro (Museumsjaarkaart frei).
Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, eine Anmeldung ist erforderlich.
Der genaue Treffpunkt wird nach der Anmeldung bekanntgegeben.