Basics zur Beichte und Versöhnung

Gottes befreiende Liebe erfahren

Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.“

Joh 20, 21-23

Mensch sein kann man nicht allein. Wir alle brauchen Gemeinschaft, Beziehungen zu anderen Menschen – und auch zu Gott. Doch Menschen machen auch Fehler. Viele davon können wir selber wiedergutmachen. Aber bei manchen Fehlern merken wir, dass sie unsere Beziehung zu anderen Menschen und zu Gott dauerhaft (zer)stören. Was dann?

Als katholische Christen sind wir überzeugt davon, dass Gottes Liebe größer ist als unser Versagen. Zu den sieben Sakramenten der Kirche, durch die Gott auch in unserer Zeit wirkt, gehört deshalb auch das Sakrament der Versöhnung, die Beichte. Beichten heißt: wir sehen, dass wir Fehler gemacht haben. Und wir zeigen, wie leid uns diese Fehler tun, indem wir sie vor einem Priester bekennen.

Der Priester ist dabei nicht in der Rolle eines Richters. Er verurteilt nicht, und er analysiert auch nicht. Er kann uns im Gespräch Anregungen geben, wie wir in Zukunft unser Leben besser gestalten und Fehler vermeiden können. Aber in erster Linie ist er in der Beichte das Ohr und das Sprachrohr Gottes und sagt uns Vergebung zu – im Namen Gottes. Denn Gott vergibt immer, jedem, der ehrlich bereut. Und das befreit und gibt auch Kraft für die Versöhnung mit den Mitmenschen.

Aus datenschutzrechtlichen Gründen benötigt YouTube Ihre Einwilligung um geladen zu werden. Mehr Informationen finden Sie unter Datenschutzerklärung.
Akzeptieren

Beichten leicht gemacht

Die wichtigsten Momente in der Beichte

Obwohl die Beichte ein sehr schönes und persönliches Sakramente ist, gerät sie bei den Gläubigen immer mehr in Vergessenheit. Deshalb seien hier als Hilfestellung die wichtigsten Elemente der Beichte übersichtlich angeführt und in aller Kürze erläutert.

Besinnen

In sich gehen und sich bewusst werden, wie es um meine Beziehung zu Gott, zu meinen Mitmenschen und zu mir selbst bestellt ist, das ist der erste Schritt zur Vorbereitung auf die Beichte. Wir betrachten in einer Gewissenserforschung unser Leben, nicht nach unseren eigenen Maßstäben, sondern mit den Augen Gottes. Wer dabei Hilfe benötigt, findet dazu eine Anleitung (Beichtspiegel) im Gotteslob: für Kinder Nr. 598; für Jugendliche und Erwachsene Nr. 600 & 601.

Bereuen

Als weiteren, vorbereitenden Schritt auf die Beichte betrachten wir all das, was uns bewusst geworden ist, im Licht der wohlwollenden Liebe Gottes. Wir richten unsere Aufmerksamkeit gleichsam auf unsere Schwachheit und Ohnmacht gegenüber alldem was uns misslungen ist und wir anderen und uns selbst geschadet haben und zugleich auf die bedingungslose Liebe, die Gott mir schenkt. Dies unternehmen wir mit dem Wunsch, das wir aufrichtig sagen können: Es tut mir wirklich leid! Diese Haltung gegenüber Gott, ist das Bereuen, das für ein aufrichtiges Bekenntnis wesentlich ist. Man könnte es auch ausdrücken wie es die Wüstenväter taten: Wir beweinen unsere Sünden.

Bekennen

Weil wir der bedingungslose Liebe Gottes vertrauen, vermögen wir während der Beichte alles aussprechen, was unsere Beziehung zu Gott, zu unseren Mitmenschen und zu uns belastet. Nichts muss verborgen bleiben in der Dunkelheit der Angst, den Gott ist die Liebe, die keine Angst kennt. Das konkrete Benennen des Übels hat eine befreiende Wirkung, weil wir anerkennen das kein Übel größer ist, als die rettende Liebe unseres Vaters.

Bemühen

Taten sagen mehr was Worte. Darum werden wir nach dem Bekenntnis und einigen Worten des Priesters von diesem eingeladen zu einer guten Tat (kann auch ein Gebet sein). Unsere Bereitschaft zum Guten ist der Beginn für einen neuen Weg, den wir mit Jesus gehen wollen. So finden wir begleitet durch die Zusage des Herrn, einen neuen Zugang zu dem, was uns wachsen lässt im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe.

Befreien

Das letzte Wort bei der Beichte hat immer Jesus selbst. Durch den Dienst der Kirche, bzw. des Priesters, befreit er mich durch seine Worte: So spreche ich dich los von deinen Sünden. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Jesus löst durch die Lossprechung (Absolution) alle Bande, die uns hemmen oder daran hindern in der Fülle unsere Gotteskindschaft zu leben.